Wieder einmal konnte Bad Säckingen seinen Ruf als kleine Hochburg für den Automobilsport festigen. Rund 150 Teilnehmer waren am Wochenende der Einladung des Automobilclubs Bad Säckingen gefolgt, um am Hausberg der Trompeterstadt nach zweijähriger, pandemiebedingter Durststrecke wieder das Eggberg Klassik zu bestreiten. Mit dem bis in die späten 1980er Jahre abgehaltenen legendären Eggberg-Rennen hat die Klassik-Version nicht mehr sehr viel gemein. Handelt es sich doch nicht um ein Wettrennen, bei dem es gilt, die 4,2 Kilometer lange Strecke möglichst schnell zurückzulegen, sondern um eine „Gleichmäßigkeitsprüfung“, die sich ausdrücklich an Besitzer historische Fahrzeuge richtet. An diesem Wochenende gestaltete sich die Aufgabe, die Strecke möglichst in der vorgegebenen Soll-Zeit zurückzulegen, jedoch aufgrund des Wetter besonders schwierig. Nicht so recht zu den eleganten Zeugen der Automobilgeschichte wollten die bunten Regenschirme passen, die die Fahrerinnen und Fahrer in ihren offenen Fahrzeugen aufzuspannen gezwungen waren. Auch der eine oder andere grobe Schlenker beim Start offenbarte die hohen Ansprüche, die beim Vorlauf an das fahrerische Können gestellt waren. „Das war anstrengend“, bestätigt Bodo Zimmermann am nächsten Tag auf Nachfrage. Sein Opel Commodore B GS mit 3,8 Liter-Motor hat knapp 200 PS unter der Haube. „Ein schwerer Motor vorne, ein leichtes Heck hinten und eine nasse Fahrbahn – dann bekommt man vorne schlecht Kontakt mit der Straße“, erklärt Zimmerman. Mit Konzentration und Erfahrung sei jedoch alles gut gegangen. Allerdings: Auf trockener Fahrbahn war er am Sonntag auf trockener Straße um ganze 23 Sekunden schneller. Der Sonntag entschädigte dann mit strahlendem Sonnenschein. Sehen ließ sich dann auch das Publikum, das an der Präsentation von rund 100 Jahre Automobilgeschichte sichtlich ihren Geschmack fand. Klangvolle Namen von Fahrzeugproduzenten der Vorkriegszeit wie Maserati, Bugatti, Riley, Alvis oder Rolls Royce waren vertreten.