Die zwei grossen Titelfavoriten Eric Berguerand und Reto Meisel setzten sich beim dritten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2022 im Wallis durch. Wie viele andere Konkurrenten in ihren Klassen setzten sie neue Rekordmarken. Bei seinem Heimrennen stanzte Eric Berguerand im optimalen Lola-Cosworth schon im Training am Samstag in 1:25,668 eine inoffizielle Rekordzeit in den 3500 Meter langen Asphalt von Ayent nach Anzère. Im ersten Lauf am Sonntagmorgen nutzte der Walliser die kühleren Bedingungen und verbesserte seinen eigenen Streckenrekord von 2018 gleich um 2,7 Sekunden auf 1:24,240, was einem Durchschnittstempo von nahezu 150 km/h entspricht. Auch im zweiten und dritten Lauf fuhr Berguerand jeweils Bestzeit. In der Addition der beiden schnellsten Läufe hatte der Titelverteidiger 5,8 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Marcel Steiner im LobArt mit Honda-Turbomotor von Helftec. Hinter Berguerand und Steiner sicherten sich Robin Faustini und Joël Volluz in ihren Osella FA30 die Plätze 3 und 4. Als erstaunlicher Gesamtfünfter liess Joël Grand im Osella-Sportwagen mit Einlitermotor in ebenfalls fabelhafter Klassenrekordzeit erneut Michel Zemp (Norma-Honda) als schnellsten Zweiliterpiloten hinter sich. Bei den Rennwagen bis zwei Liter lag Sieger Philip Egli im Dallara F3 mit Saugmotor nach drei konstant flotten Läufen gleich um 2,6 Sekunden schneller als Joël Burgermeister im Tatuus F4 mit Abarth-Turbomotor.
Mit viel Arbeit war der erneute Tourenwagen-Rekordsieg von Reto Meisel im Mercedes SLK 340 verbunden. Im morgendlichen Durchgang verursachte ein zu knapp bemessener Seilzug einen Kupplungsschaden. Mit neuer Kupplung, ausgetauscht in nur eineinhalb Stunden Pause bis zum zweiten Vorstart, liess der SM-Leader im zweiten Lauf min einer ebenfalls deutlichen Rekordmarke in 1:34,865 aufhorchen. Nach drei Durchgängen hatte Meisel zwei Sekunden Vorsprung auf Roger Schnellmann (Mitsubishi Evo 8) und elf Sekunden auf IS-Gewinner Frédéric Neff (Porsche 996 GT2 R). Neff sah nach technischen Problemen in Hemberg und La Roche mit dem in Anzère rund 740 PS starken Turbo zum ersten Mal die Zielflagge. Trotz seines neues IS-Rekordes am Morgen musste sich Markenkollege Bruno Sawatzki im GT3-Auto mit Saugmotor Neffs knapp geschlagen gebe