Alles war angerichtet für ein spannungsgeladenes Finale zur österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft. Und fast alles wurde auch eingehalten, zumindest bis zum zu frühen Ende von Julian Wagners Skoda Fabia R5. Denn als dieser nach perfekter Leistung am ersten Tag diese am zweiten Tag gleich in der Früh getriebetechnisch einstellte, hatte Titelkandidat Nummer 2 Hermann Neubauer plötzlich nur noch sich selbst zum Gegner. Und das war schwierig genug. „Ich habe gar nicht gewusst wie ich damit umgehen soll, dass ich praktisch nur noch ins Ziel kommen muss“; gestand der Salzburger im Ford Fiesta R5. Julian Wagner blieb nach der Führung nach dem ersten Tag heute leider nur die Rolle des Pechvogels. „Ich habe schon auf der ersten Sonderprüfung des zweiten Tages gemerkt, dass die Gänge vier und fünf Probleme machten. Im Ziel ist dann der fünfte Gang steckengeblieben, und das auch noch auf einem Bergaufstück. Als ich dann wegfahren wollte, ist auch noch die Kupplung durchgebrannt.“ So groß die Enttäuschung war, so schnell war aber auch die Energie wieder im jungen Oberösterreicher drin. „Es sollte halt heuer nicht sein. Aber ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder die Chance bekomme, mich mit Hermann, dem ich herzlich zum Meistertitel gratuliere, zu messen.“ Der Sieg im Waldviertel blieb dann doch im Hause. Julians Bruder Simon Wagner sicherte sich mit sieben SP-Siegen am zweiten Tag den ersten Platz in der Gesamtwertung der Rallye W4.  Die ganz große Freude wollte auch bei Raimund Baumschlager nicht aufkommen. Als BRR-Teamchef trauerte er mit seinem Schützling Julian Wagner mit. „Das ist sehr bitter für den Buben. Aber er kann trotzdem irrsinnig stolz auf sich sein. Die erste Saison in einem R5-Boliden und da gleich so knapp an der Meisterschaft dran zu sein, das beweist, was für ein großes Talent in ihm steckt.“ Als Fahrer, dessen Comeback nach eineinhalb Jahren auch großes mediales Interesse hervorrief, beendete Baumschlager die Rallye W4 auf dem dritten Platz. Dass es nicht für sogar mehr reichte, lag an einer abgerissenen Halbachse am Skoda Fabia R5, die den heimischen Rekord-Champion fast eineinhalb Minuten kostete.

Samstag, 17. November 2018

Freitag, 16. November 2018