Mit der Rallye du Chablais endete der lange Stillstand im Nationalen Automobilsport. Allein dies war ein Erfolg. Sportlich schwang Sébastien Carron im Skoda Fabia obenauf. Eine Bereicherung waren die neuen Alpine R-GT. Den grössten Applaus verdienten sich die Waadtländer Organisatoren mit Eric Jordan an der Spitze für ihren Mut, trotz der epidemiologisch unsicheren Lage in der Schweiz an der Durchführung der 17. Rallye du Chablais festgehalten zu haben. Dank eines strengen Covid-19-Protokolls wurde sie behördlich bewilligt, womit am Freitag eine fast 600-tägige Pause im Schweizer Rallyesport endete – felicitations! Leider begann sie am Freitag mit drei Unfällen, sodass die Teams mit modernen Fahrzeugen nur je eine statt zwei Passagen auf den zwei Prüfungen der ersten Etappe auf Bestzeit absolvieren konnten. An der Hierarchie änderte sich nichts. Sébastien Carron und Beifahrer Lucien Revaz dominierten das Geschehen mit einem Skoda Fabia R5 nach Belieben. Nur in den letzten zwei von zehn gewerteten Prüfungen am frühen Samstagabend liess der Walliser seinem Kantons- und Markenkollegen Mike Coppens den Vortritt. Nach 124,46 SP-Kilometern liefen Carron/Revaz in Aigle mit 37 Sekunden Vorsprung auf Coppens/Degout im Ziel ein. Mit 2:48,2 Minuten fiel der Rückstand des seit 2018 amtierenden Schweizermeisters Ivan Ballinari recht deutlich aus. «Balli» platzierte sich nur auf der ersten gezeiteten SP2 am Col de la Croix vor Coppens. Dem entgegen der Startliste weiterhin mit einem Skoda statt VW Polo angetretenen Amag-Mitarbeiter aus Lugano schien die Übung zu fehlen. Der Tessiner musste sich sogar lange gegen R5-Neuling Jo Michellod in einem weiteren Fabia wehren, der zeitweise auf Gesamtrang 3 lag. Der Junior-Schweizer-Meister von 2019 übte schon bei kleineren Rallyes im Ausland, bezahlte den Ehrgeiz aber mit einem Ausrutscher auf der von Schneeschmelze heimtückisch gewordenen SP Collombey–Muraz am Samstagmorgen. Aus dem Schneefeld war sein Auto nicht mehr zu befreien… So rückte, nicht unverdient, Olivier Gillet mit der schnellsten der vier Alpine A 110 RGT auf den vierten Gesamtrang vor. Gillet gelangen sogar zwei drittbeste SP-Zeiten. Auch Sergio Pinto, bisher mit einem Honda Civic Type R unterwegs, sowie zwei Franzosen gaben mit ihren Alpine kräftig Gas und waren eine echte Bereicherung.

Samstag, 29. Mai 2021

Freitag, 28. Mai 2021

Donnerstag, 27. Mai 2021